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Katastrophe droht: Großbrand auf Frachtschiff nahe Ameland

| letzte Änderung 03. August 2023 20:10 | Redaktion

KNRM Fahrzeug auf Ameland | Foto: HOLLAND.guide

AMELAND · Auf der Nordsee, 27 Kilometer nördlich von Ameland, kam es zu einem verheerenden Brand auf dem Frachtschiff Fremantle Highway. Ein Besatzungsmitglied kam ums Leben, mehrere wurden verletzt und das Schiff droht nun zu sinken, was eine potenzielle Katastrophe für die niederländischen Inseln und das Wattenmeer darstellen würde.

Das unter panamaischer Flagge fahrende Schiff war von Bremerhaven in Deutschland nach Port Said in Ägypten unterwegs und hat zwischen 2857 und 3783 Autos an Bord. Die genaue Anzahl ist noch undeutlich. Es wird vermutet, dass das Feuer in einem der 25 elektrischen Autos an Bord ausgebrochen ist und sich danach schnell ausbreitete. Das Feuer kann allerdings auch eine andere Ursache haben.

Von den 23 Besatzungsmitgliedern sprangen sieben wegen der Intensität des Feuers kontrolliert von Bord und wurden aus dem Wasser gerettet. Der Rest wurde per Hubschrauber evakuiert. Alle Besatzungsmitglieder wurden nach Lauwersoog und zum Flughafen Eelde (südlich von Groningen) gebracht.

Obwohl die Besatzung zunächst versuchte, das Feuer selbst zu löschen, breitete sich der Brand so schnell aus, dass es nicht mehr sicher war, Feuerwehrleute an Bord zu bringen. Das Schiff neigt sich mittlerweile stark zur Seite. Verschiedene Maßnahmen, einschließlich der Einsatz von Bergungsschiffen, werden ergriffen, um das Schiff zu kühlen und ein Sinken zu verhindern. Eine Schleppkabelverbindung wurde etabliert, um ein Abdriften des Schiffes und eine Blockade der wichtigen Schifffahrtsroute nach Deutschland zu verhindern.

Die Person, die in der Dienstagnacht bei dem brennenden Frachtschiff vor Ameland ums Leben kam, starb an Bord eines Rettungsbootes der Königlich Niederländischen Seenotrettungsgesellschaft KNRM. Die anderen Besatzungsmitglieder, die sich durch den Sprung vom Deck verletzt hatten, sind außer Lebensgefahr.

Ein Szenario ist, dass das Schiff sinken könnte, was eine ökologische Katastrophe für das Wattenmeer und die umliegenden niederländischen Inseln auslösen könnte. Es ist zu hoffen, dass diese Situation vermieden werden kann, um die potenziell verheerenden Auswirkungen auf die maritime Umwelt zu begrenzen.

Route der Fremantle Highway | Stand 29.07.2023 um 09:00 | Anker = geplanter vorübergehender AnkerplatzRoute der Fremantle Highway | Stand 29.07.2023 um 09:00 | Anker = geplanter vorübergehender Ankerplatz

Aktuelle Lage

Am Montagabend kurz vor Mitternacht ging eine Meldung über einen Brand an Bord des Frachtschiffs Fremantle Highway, das sich 27 Kilometer nördlich von Ameland befand, beim Küstenwachtzentrum ein. Die Fremantle Highway fährt unter panamaischer Flagge und war mit mehreren tausend Autos und einigen E-Fahrzeugen beladen.

Daraufhin wurden mehrere Schiffseinheiten und die Maritime Incident Response Group alarmiert. Zwei Küstenwachthubschrauber flogen zur Evakuierung der Crew.

Alle 23 Besatzungsmitglieder wurden gerettet, einige sprangen ins Wasser und wurden von Rettungsbooten geborgen, andere wurden mit dem Hubschrauber evakuiert. Leider starb ein Besatzungsmitglied, mehrere wurden verletzt und nach Lauwersoog und zum Flughafen Eelde gebracht.

Das Bergungsschleppschiff Hunter hatte das Schiff anfangs auf Position gehalten, wurde jedoch von der Fairplay-30 abgelöst. Die neue Schleppverbindung ist stärker als die vorherige. Die Fairplay-30 hält das Schiff zwischen zwei stark befahrenden Fahrrinnen, so dass die Schifffahrt sicher passieren kann.

Ursprünglich war geplant, das Schiff am Donnerstagnachmittag mit der Strömung zurück in Richtung Osten zu treiben. Aufgrund einer Änderung der Windrichtung wurde dieser Plan jedoch überarbeitet. Die Fremantle Highway wird derzeit durch die Fairplay-30 an Ort und Stelle gehalten, wobei die Strömungs- und Windrichtungen kontinuierlich überwacht werden, um die günstigste Driftrichtung zu bestimmen.

Der Brand wütet weiterhin und es kommt nach wie vor zu starker Rauchentwicklung. Allerdings scheint die Intensität des Brandes im Vergleich zu gestern abgenommen zu haben.

Die Kühlung des Schiffs wurde eingestellt, um ein übermäßiges Eindringen von Wasser zu verhindern, da dies die Stabilität gefährden könnte. Am Mittwoch wurde das Schiff durchgehend gekühlt, da der Brand damals heftiger war. Aufgrund dieser möglichen Stabilitätsprobleme durch Wasser an Bord wird ab Donnerstag nicht mehr durchgehend gekühlt.

Ein Bergungsteam an Bord des Notfall-Schleppers Guardian überwacht die Situation vor Ort und sammelt Informationen für einen Bergungsplan. Die Situation wird auch aus der Luft von einem Küstenwachtvliegtuig überwacht. Die Brandursache ist derzeit noch unbekannt.

Das Feuer, das am 25. Juli auf dem Frachtschiff Fremantle Highway ausbrach, als es 27 km nördlich von Ameland fuhr, hat die Aufmerksamkeit von Rijkswaterstaat, der Küstenwache und mehreren Bergungsfirmen auf sich gezogen. Die Organisationen arbeiten seitdem eng zusammen, um eine sichere Bergung des Schiffs zu planen und durchzuführen, wobei das Wohl von Mensch und Umwelt an erster Stelle steht.

Glücklicherweise hat sich die Lage an Bord des Schiffes in den letzten Tagen verbessert: Die Temperatur im Inneren ist gesunken, die Brandintensität und Rauchbildung haben nachgelassen und das Schiff ist nun stabil. Dies erlaubte es vier Bergungsexperten, am 28. Juli an Bord zu gehen und eine verstärkte Schleppverbindung zu etablieren. Dadurch lässt sich das Schiff besser kontrollieren und bewegen.

Rijkswaterstaat und die beteiligten Bergungsunternehmen bereiteten sich mehrere Tage darauf vor, das Frachtschiff zu einer neuen, temporären Position ca. 16 km nördlich von Schiermonnikoog/Ameland zu schleppen.

Der Schleppprozess wurde am 30. Juni gestartet, hat fast 24 Stunde gedauert und war von den Rauch- und Wetterbedingungen abhängig.

Mit dem Schiff auf seinem neuen vorübergehenden Ankerplatz, wird die Situation neu bewertet. Langfristig wird angestrebt, das Frachtschiff in einen noch zu bestimmenden Hafen zu bringen. Dabei wird erwartet, dass die Wattenmeerinseln und deren Bewohner nicht direkt betroffen sein werden.

Zeitschiene des Feuers und Einsatzes auf der Fremantle Highway

Dienstag, 25.07.2023

23:45 Uhr: Das Schiff Fremantle Highway meldet der Küstenwache einen Brand an Bord. Das Schiff befindet sich zu diesem Zeitpunkt 27 Kilometer nördlich von Ameland.


Mittwoch, 26.07.2023

00:30 Uhr: Die KNRM von Ameland wird aufgerufen.

03:49 Uhr: Die Reederei Noordgat berichtet, dass ihr Schiff Hurricane zusammen mit der KNRM die Besatzung des brennenden Schiffs rettet. Das Schleppboot Hunter ist auf dem Weg.

04:30 Uhr: Die Küstenwache meldet, dass alle 23 Besatzungsmitglieder des brennenden Schiffes gerettet wurden.

06:51 Uhr: Die Küstenwache berichtet, dass die Besatzung nach Lauwersoog und zum Flughafen Eelde gebracht wurde. Dort wurden sie vom Rettungsdienst betreut. Es wird auch bekannt gegeben, dass es einen Todesfall gibt.

09:00 Uhr: Das Bergungsschiff Hunter der Reederei Noordgat hat eine Notverbindung zum Schiff hergestellt und hält es so kontrolliert auf Position.

09:49 Uhr: Rijkswaterstaat berät mit der Küstenwache und Bergungsunternehmen, was mit dem Schiff geschehen soll, wenn es geborgen werden muss.

11:26 Uhr: Die Küstenwache meldet, dass die Situation unverändert ist. Es gibt immer noch starke Rauchentwicklung. Verschiedene Szenarien werden ausgearbeitet.

12:59 Uhr: Die Küstenwache meldet, dass die Schiffe 'Guardian' und 'Nordic' versuchen die Seiten des Schiffes mit Löschinstallationen zu kühlen. Die 'Nordic' wird in Kürze durch die 'Fairplay 30' abgelöst. Der Brand an Bord der 'Fremantle Highway' kann noch nicht gelöscht werden. Es ist noch unklar, in welchen Hafen das Frachtschiff geschleppt werden könnte, sollte es geborgen werden können. Die Küstenwache geht immer noch davon aus, dass es sinken könnte. Das Sinken würde enorme Schäden verursachen, auch für die Umwelt. Ein Ölbekämpfungsschiff von Rijkswaterstaat, die MS Arca, ist ebenfalls unterwegs. Sie könnte eingesetzt werden, falls Öl austritt. Das Schiff verfügt über zwei Fegarme, die jeweils fünfzehn Meter lang sind. Mit diesen Armen kann austretendes Öl aufgefangen werden, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.

13:10 Uhr: Rijkswaterstaat berichtet, dass die japanische Reederei des Schiffes einem Bergungsunternehmen den Auftrag zur Bergung der Fremantle Highway gegeben hat, sobald dies möglich ist. Rijkswaterstaat hat ein Schiff vor Ort, das die Situation beaufsichtigt.  Die Notverbindung, die aktuell hergestellt wurde, dient dazu, das Schiff in Position zu halten. Sie ist nicht dafür geeignet, Schleppoperationen durchzuführen. Um dieses große, 200 Meter lange Schiff an einen anderen Ort zu bringen, benötigt man tatsächlich ein größeres Schleppboot mit einem größeren Schleppkabel, und es müssten Menschen an Bord sein, um dies zu bewerkstelligen. Aufgrund des Feuers können derzeit keine Menschen an Bord gehen, was jedoch für das Schleppen notwendig wäre.

13:30 Uhr: Die Situation ist stabil.

13:40 Uhr: Die Schiffe Gardian und Nordic haben sich aus der direkten Nähe der Fremantle Highway entfernt. Das Unternehmen Boskalis wird versuchen, um das Schiff zu kühlen.

14:00 Uhr: Rijkswaterstaat bereitet sich auf das Worst-Case-Szenario vor und schickt die Schiffe Frans Naerebout und MS Arca zur Fremantle Highway.

15:00 Uhr: Die Situation mit dem Schiff bleibt unverändert. Ein Bergungsunternehmen hat Spezialisten zum Schlepper Guardian gebracht, um die Möglichkeiten für eine Schleppverbindung zu prüfen. Die aktuelle Verbindung zum Schlepper Hunter dient lediglich als Notverbindung, um das Schiff an seinem Platz zu halten. Sie kann nicht verwendet werden, um das Schiff eventuell abzuschleppen.

16:10 Uhr: Auf Anfrage der Küstenwache gilt ein vorübergehendes Flugverbot über dem brennenden Frachtschiff. Nur Hilfsdienste dürfen das Gebiet betreten.

17:45 Uhr: Es ist noch unklar, wann Menschen an Bord gehen können, um das Feuer zu löschen. Das Schiff wird derzeit mit Meerwasser gekühlt, aber um wirklich löschen zu können, muss die Feuerwehr an Bord gehen. Das ist bisher noch zu gefährlich.

20:00 Uhr: Mehrere Parteien, darunter Bergungsunternehmen und Rijkswaterstaat, erarbeiten einen Rettungsplan. Ein Küstenwachthubschrauber hat Spezialisten eines Bergungsunternehmens zur Guardian gebracht, um die Situation vor Ort zu beurteilen. Die Lage ist derzeit stabil. Die Brandursache ist noch unbekannt.

20:10 Uhr: Das AIS, das automatisches Identifikationssystem, der Fremantle Highway gibt seit ca. 13 Uhr keine Aktualisierung mehr durch. Es ist davon auszugehen, dass entscheidende Infrastrukturen der Schifftechnik durch den Brand angegriffen wurden.

21:04 Uhr: Die Küstenwache teilt mit, dass die Temperatur an Bord erst sinken muss, bevor das Frachtschiff verlegt werden kann. Die Seiten werden weiterhin mit Meerwasser gekühlt. Experten auf dem Rettungsschlepper Guardian überwachen die Temperatur und erarbeiten einen Aktionsplan. Die Küstenwache erwartet nicht, dass sich die Situation vor Donnerstagmorgen ändert.

22:20 Uhr: Die Küstenwache meldet, dass die Situation unverändert ist.


Donnerstag, 27.07.2023

08:40 Uhr: Das brennende Frachtschiff nördlich von Ameland ist weiterhin in Brand, befindet sich aber in einer stabilen Position. Die Situation hat sich seit gestern Abend kaum verändert. Das Schleppschiff Hunter hält das Frachtschiff über eine Notverbindung an seiner Position. Mehrere Schiffe sind in der Nähe, darunter auch Spezialisten eines Bergungsunternehmens. Aufgrund der hohen Temperaturen an Bord des brennenden Schiffes plant die Küstenwacht später am Morgen einen Überflug, um zu überprüfen, ob die Temperaturen gesunken sind. Die Bergungsfirma plant, Personal an Bord zu schicken, um die Situation zu beurteilen und weitere Schritte zu planen. Es könnte noch Tage dauern, bis das Feuer gelöscht ist. Ein Krisenteam der Küstenwacht und der Berger trifft sich heute, um die verschiedenen Szenarien zu besprechen.

09:23 Uhr: Die brennende Fremantle Highway befindet sich nun nicht mehr nördlich Ameland, sondern ca. 20km nördlich von Terschelling. Ursprünglich lag die Fremantle Highway nahe der Schifffahrtsroute und einer wichtigen Gasleitung. Die Schiffe Guardian, Frans Naerebout, Arca, Hunter und Fairplay-30 sind in der Nähe, um den Frachter auf Position zu halten und zu kühlen.

17:59 Uhr: Das brennende Frachtschiff Fremantle Highway, das ursprünglich in der Nähe von Ameland lag, treibt nun etwa 16 Kilometer nördlich von Terschelling im Meer. Es wird mit einer Notschleppkabel an seinem Platz gehalten und in den Pausen zwischen den Strömungen gedreht, damit es in Richtung Osten driftet. Zuvor trieb das Schiff kontrolliert nach Westen. Aufgrund von Wind und Strömung ist es nicht möglich, das Schiff an einem festen Ort zu halten.

Helfer kühlen das Schiff dosiert, um eine Überflutung und Destabilisierung des Schiffes zu verhindern.

Es befinden sich 3783 Autos an Bord, mehr als ursprünglich angenommen, so meldet DPA. Die genauen Automarken sind größtenteils unbekannt, es wird jedoch berichtet, dass unter anderem einige hundert Mercedes-Benz, BMW und Mini Fahrzeuge an Bord sind, laut der Presseagentur Bloomberg.

Die Ursache des Feuers ist noch unbekannt. Es ist bekannt, dass 1600 Tonnen Schweröl und 200 Tonnen Schiffsdiesel an Bord sind, aber bisher wurde kein Ölaustritt gemeldet. Die Situation an Bord ist immer noch sehr heiß und unsicher, was es unmöglich macht, das Schiff zu betreten.

Es wird auch gemeldet, dass das Feuer möglicherweise tagelang oder sogar wochenlang andauern könnte, bis die Temperatur auf dem Schiff gesunken ist. Die niederländische Untersuchungsstelle für Sicherheit, Nederlandse Onderzoeksraad voor Veiligheid OVV, hat ein Ersuchen um Unterstützung bei ihrer Untersuchung erhalten, die sich auf die Rolle der Besatzung während des Feuers konzentriert.

18:55 Uhr: Der deutsche Schlepper Fairplay-30 hat die Notverbindung zur Fremantle Highway von der Hunter übernommen. Die neue Notverbindung ist stärker als die vorherige. Die Situation ist nach wie vor stabil.

Die Intensität des Brandes scheint im Vergleich zu gestern abgenommen zu haben, jedoch gibt es immer noch eine starke Rauchentwicklung. Verschiedene Einheiten überwachen die Situation vor Ort, meldet die niederländische Küstenwache.

20:49 Uhr: Das Schiff, welches zwischen zwei Hauptschifffahrtsstraßen liegt, kann aufgrund von Wind und Strömung nicht an einer festen Stelle gehalten werden. Mit der sich ändernden Strömung wird es nun mittels einer Schleppverbindung nach Osten gedreht. Ziel ist es, das Schiff im Mittelstreifen zu halten, damit es die Schifffahrt nicht beeinträchtigt. Dabei bleibt es immer noch rund 16 Kilometer von der Küste Terschellings entfernt.

22:21 Uhr: Die niederländische Küstenwache teilt in einer Tagesübersicht folgende Punkte mit:

Die Fremantle Highway trieb am Donnerstag kontrolliert in Richtung Terschelling. Dies birgt keine zusätzlichen Risiken. Die günstigste Treibrichtung wird anhand von Strömungs- und Windrichtung bestimmt.

Der Schlepper Fairplay-30 hat am späten Nachmittag die Notschleppverbindung von der Hunter übernommen. Die neue Schleppverbindung ist stärker als zuvor. Die Fairplay-30 hält das Schiff zwischen zwei Fahrwegen, damit die Schifffahrt sicher passieren kann.

Ursprünglich sollte das Schiff am Nachmittag gedreht werden, um mit der Strömung zurück in Richtung Osten zu treiben. Aufgrund der Änderung der Windrichtung wurde dieser Plan angepasst. In der Abenddämmerung wurde die Fremantle Highway durch den Schlepper an Ort und Stelle gehalten. Strömungs- und Windrichtung werden kontinuierlich überwacht, um die günstigste Treibrichtung zu bestimmen.

Das Feuer brennt immer noch und es gibt immer noch viel Rauchentwicklung. Die Intensität des Feuers scheint im Vergleich zum Vortag jedoch abgenommen zu haben. Die Situation ist immer noch zu gefährlich, um ein Bergungsteam an Bord des Schiffes zu bringen.

Das Schiff wird nicht mehr ständig gekühlt, um zu verhindern, dass unnötig viel Wasser an Bord kommt. Dies gefährdet die Stabilität des Schiffs. Am Mittwoch wurde noch kontinuierlich gekühlt, da das Feuer heftiger war.

Ein Bergungsteam an Bord des Notfallschleppers Guardian überwacht die Situation vor Ort. Sie sammeln Informationen für einen Bergungsplan. Das Küstenwachtflugzeug überwacht die Situation aus der Luft.


Freitag, 28.07.2023

08:55 Uhr: Es gibt mehrere Handlungsmöglichkeiten für die Einsatzkräfte: Sie können das Feuer weiter brennen lassen in der Hoffnung, dass es an Intensität verliert; das Schiff zu einem Notfallhafen schleppen, um Löscharbeiten vor Ort zu ermöglichen; oder das Schiff gezielt auf Grund laufen lassen, falls es sinken sollte. Derzeit wird versucht, das Schiff weiter auf See hinauszuschleppen und vom Wattenmeer wegzubewegen, um Zeit zu gewinnen und um Kollisionen mit anderen Frachtern zu vermeiden. Die Einsatzkräfte stehen weiterhin vor schwierigen Entscheidungen, wie die ca. 200 Meter lange Fremantle Highway gesichert werden soll, so dass keine noch größere Umweltkatastrophe entsteht.

Heute Nacht hat sich der Rettungsverband 3 Seemeilen westlich bewegt. Die Einsatzstelle liegt nun ca. 18km nordnordwestlich von Terschelling. Aktuell sind der Schlepper Fairplay-30, Notfall-Schlepper Guardian, Ölbekämpfungsschiff Arca (für Verkehrsleitung und warnt Schiffe, Abstand zur Fremantle Highway zu halten), Schlepper Hunter und Tauchunterstützungsschiff Multrasalvor 4 (zur Unterstützung) an dem Einsatz beteiligt.

Der Schlepper Fairplay-30 hat eine Not-Schleppverbindung mit dem Schiff. Es gibt bisher keine weiteren Entwicklungen.

09:55 Uhr: Der Verband Hunter - Fremantle Highway ist in der letzten Stunde ca. 2 nautische Meilen, rund 3,7km, Richtung Südwest gedriftet und liegt nun 27km nördlich von dem Ort Oost-Vlieland auf der Insel Vlieland.

10:17 Uhr: Der kleine Bergungsschlepper Hurricane ist soeben eingetroffen und ist kurz längsseits der Multrasalvor 4 gegangen. Es sieht so aus, dass von der Multrasalvor 4 eine Rolle spielt, um die Fremantle Highway zu inspizieren.

11:55 Uhr: Die Verband treibt weiter Richtung Südwest und befindet sich nun 20km nordwestlich von Terschelling und 28km nördlich der Mitte von Vlieland. Der Wind hat 3-4 Bft und kommt aus West. Die Strömungen gehen aktuell Richtung Nordost. Damit die Fremantle Highway stabil liegt, muss der Schlepper Fairplay-30 etwas Druck ausüben und "zieht" somit mit 1 - 2 Knoten gegen den Wind (und die aktuelle Strömung).

12:06 Uhr: Die niederländische Küstenwache teilt um 11:55 Uhr mit: "Wir werden weiterhin auf der Betriebsnummer mit Fragen, Kommentaren und Vorschlägen zu dem Brand an Bord der Fremantle Highway angerufen. Obwohl gut gemeint, stört dies den Betrieb und behindert mögliche Notleitungen. Wir bitten daher darum, nicht wegen dieser Angelegenheiten anzurufen. Ein Team von Spezialisten ist damit beschäftigt, die Situation zu beurteilen und den besten Aktionsplan zu erarbeiten."

12:17 Uhr: Die japanische Reederei K-Line hat in einer Erklärung mitgeteilt, dass sich an Bord des brennenden Frachtschiffs Fremantle Highway nicht 25, sondern 498 Elektroautos befinden. Insgesamt transportiert das Schiff 3783 brandneue Autos. Unklar bleibt, ob es sich bei den 498 Fahrzeugen ausschließlich um vollelektrische Modelle handelt oder ob auch Hybridfahrzeuge dazugehören. Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg wurden unter anderem Autos von BMW und Mercedes-Benz transportiert. Die niederländische Küstenwache hat noch nicht auf die neuen Informationen reagiert. (Quelle: NOS)

15:23 Uhr: Der Verband ist nördlich getrieben und liegt nun in der Ost→West-Fahrroute der südlichen Schifffahrtsroute.

16:40 Uhr: Der kleine Bergungsschlepper Hurricane hat den Verband verlassen. Neu hinzu kommt das Patrouillenboot der Küstenwache, die Zeearend. Diese übernimmt wichtige hoheitliche Aufgaben zur Sicherstellung der Seesicherheit und Überwachung des Gebiets. Die Küstenwache musste am Freitagmorgen eine Yacht wegweisen, die sich dem brennenden Frachtschiff näherte, um das Feuer zu beobachten.

16:48 Uhr: In Zusammenarbeit mit der Küstenwache und anderen Partnern beobachtet Rijkswaterstaat weiterhin aufmerksam das Frachtschiff Fremantle Highway. Kristian Cijsouw, nautischer Berater bei Rijkswaterstaat, leitet das Einsatzteam Nordsee.

Das Team, bestehend aus einem Juristen, einem Kommunikationsexperten und einem Bergungsberater, arbeitet zusammen mit der Küstenwache, Bergungsparteien und dem Schiffeigentümer an mehreren Szenarien. Falls das Schiff strandet oder sinkt, ist das Team für das Meeresbodenmanagement verantwortlich und bemüht sich, den Schaden für Menschen und Umwelt zu minimieren.

Das Einsatzteam arbeitet rund um die Uhr und nutzt dabei das Notfallplan Nordsee. Dieser Plan beinhaltet verschiedene Szenarien, von Ölverschmutzung bis hin zu gesunkenen Schiffen oder gestrandeter Ladung. Er legt fest, wer verantwortlich ist, wer was tun muss und welche Gesetze und Bestimmungen eingehalten werden müssen. (Quelle: Rijkswaterstaat)

16:54 Uhr: Im Verlauf des Morgens ergaben Messungen der Bergungsteams, dass die Temperatur an Bord der Fremantle Highway stark gesunken ist. Das Feuer wütet zwar noch immer, aber es nimmt ab, ebenso wie der Rauch. Aufgrund dieser Temperaturabnahme entstand eine sicherere Situation für die Bergungsteams, um an Bord zu gehen. Die Bergungsteams sind über die Multrasalvor 4 an Bord der Fremantle Highway gegangen.

Es gelang den Bergungsteams, eine neue, robustere Schleppverbindung über den oberen Teil des Schiffs herzustellen. Dadurch kann das Schiff besser verlegt und unter Kontrolle gehalten werden. Die vorherige Schleppverbindung, die mehr am unteren Teil der Fremantle Highway befestigt war, wurde entfernt. Die Bergungsteams bleiben nicht an Bord der Fremantle Highway, sondern kehren zu den Bergungsschiffen zurück. Rijkswaterstaat untersucht verschiedene Szenarien, um die nächsten Schritte zu bestimmen.

Die Fremantle Highway befindet sich derzeit 23 Kilometer nördlich von Terschelling, zwischen den Schifffahrtsrouten, sozusagen im Mittelstreifen der südlichen Schiffsautobahn.

19:40 Uhr: Der Rettungsverband treibt derzeit 27 nördlich von Vlieland und 20km nordwestlich von Terschelling.

Aktuell sind der Schlepper Fairplay-30, Notfall-Schlepper Guardian, Ölbekämpfungsschiff Arca (für Verkehrsleitung und warnt Schiffe, Abstand zur Fremantle Highway zu halten) und Tauchunterstützungsschiff Multrasalvor 4 (zur Unterstützung) an dem Einsatz beteiligt. Die Hunter und Hurricane liegen im Hafen von Terschelling.

Die Zeearend, das Patrouillenboot der Küstenwache, hat das AIS (Automatic Identification System) wieder ausgeschaltet und fährt somit unbeobachtet im Gebiet umher.

20:15 Uhr: Die Verband bewegt sich mit ca. 4 Knoten im Mittelstreifen zwischen den Fahrrouten gen Ostnordost.

21:24 Uhr: Der Verband bewegt sich weiterhin im Mittelstreifen zwischen den Fahrrouten gen Ostnordost. Die Geschwindigkeit beträgt ca. 5 Knoten. Die Küstenwache hat rund um die Fremantle Highway eine Sicherheitszone von 2 Seemeilen eingerichtet.

21:50 Uhr: Mittlerweile befindet sich der Verband rund 22km nördlich von West-Terschelling, der Hauptstadt der Insel Terschelling. Zum Strand von Terschelling sind es ca. 18km. Kurs weiterhin ONO mit ca. 5kn.

22:13 Uhr: Die niederländische Küstenwache hat mehrfach Navigationswarnungen ausgegeben, in der sie auf eine Notabschleppoperation hinweist, die derzeit im Verkehrstrennungsgebiet zwischen Terschelling und der Deutschen Bucht in der Nordsee durchgeführt wird. Der Schlepper "Fairplay30" zieht das Frachtschiff "Fremantle Highway", das sich im Brand befindet. Aufgrund der giftigen Rauchbedingungen, die von dem brennenden Schiff ausgehen, fordert die Küstenwache alle anderen Schiffe auf, einen Mindestabstand von 2 Seemeilen (ca. 3,7 km) zu wahren und während der Passage ihre Belüftungssysteme abzuschalten, um das Eindringen des giftigen Rauchs zu vermeiden. Die Navigationswarnung der niederländischen Küstenwache lautet im Detail:

2023-07-28 22:54:49(LV) AREA: P
ZCZC PA80
NETHERLANDS COASTGUARD
NAVIGATIONAL WARNING NR. 80 281954 UTC JUL
TSS TERSCHELLING - GERMAN BIGHT
SEPARATION SCHEME
EMERGENCY TOWING OPERATIONS IN PROGRESS
BY TUG FAIRPLAY30 DFPR2
TOWING MV FREMANTLE HIGHWAY 3EYO5 WITH FIRE ON BOARD
AT LEAST 2NM CLEARANCE REQUESTED
DUE TO TOXIC SMOKE CONDITIONS
ADVISE TO STOP VENTILATING WHEN PASSING
NNNN

22:26 Uhr: Der SSW Wind mit 4 Bft drückt gegen die Fremantle Highway. Das Schleppen ist eine Herausforderung für das Bergungsteam. Die brennende Fremantle Highway wird von dem deutschen Schlepper Fairplay-30 gezogen. Der Schlepper Gardian der niederländischen Küstenwache unterstützt in nächster Nähe. Das Schiffe Arca und Multrasalvor 4 befinden sich hinter dem Schleppverband. Nördlich der Verbandes kommen einige große Frachter, auf der dafür vorgesehen Fahrroute, entgegen und werden durch die Küstenwache regelmäßig über Funk angesprochen und darauf hingewiesen, um Abstand zu halten.

22:39 Uhr: Die Geschwindigkeit hat abgenommen. Der Verband liegt nun mittig Terschelling, ca. 18 km vom Strand entfernt.

23:23 Uhr: Am 25. Juli brach auf dem Frachtschiff Fremantle Highway, das sich 27 km nördlich von Ameland befand, ein Feuer aus. Seitdem haben die Küstenwache, die niederländische Wasserstraßenbehörde Rijkswaterstaat und verschiedene Bergungsunternehmen die Situation sorgfältig überwacht und Möglichkeiten zur sicheren Bergung des Schiffs untersucht.

Trotz der anfänglichen Schwierigkeiten hat sich die Situation an Bord verbessert. Die Temperatur des Schiffs ist stark gesunken, die Intensität des Feuers und die Rauchentwicklung haben abgenommen und das Schiff ist nun stabil. Vier Mitarbeiter der Bergungsunternehmen konnten am 28. Juli an Bord gehen und eine verstärkte Schleppverbindung herstellen, wodurch das Schiff besser kontrolliert und bewegt werden kann.

Nach diesen erfolgreichen Vorbereitungen planen Rijkswaterstaat und die Bergungsunternehmen nun, das Schiff an einen Ort östlich der aktuellen Position zu schleppen, der 16 km nördlich von Ameland/Schiermonnikoog liegt. Dieser Vorgang, der voraussichtlich zwischen 12 und 14 Stunden dauern wird, ist von den Rauchverhältnissen und den Wetterbedingungen abhängig.

Sobald das Schiff an seinem neuen, temporären Ankerplatz ankommt, wird die Situation erneut beurteilt. Der endgültige Bestimmungsort des Frachtschiffs ist noch nicht festgelegt. Es wird jedoch nicht erwartet, dass der Vorfall direkte Auswirkungen auf die Bewohner oder die Natur der Wattenmeerinseln hat.(Quelle: Rijkswaterstaat)


Samstag, 29.07.2023

08:46 Uhr: Der Verband hat sich wieder zurück Richtung Südost bewegt. Die Fremantle Highway wird weiterhin durch den Schlepper Fairplay-30 gezogen. Notfall-Schlepper Guardian, Ölbekämpfungsschiff Arca und Tauchunterstützungsschiff Multrasalvor 4 sind in der Nähe.

09:25 Uhr: Es sieht so aus, dass der Verband die Fahrt zum vorübergehenden Ankerplatz, nördlich von Ameland/Schiermonnikoog begonnen hat. Der Verband bewegt sich in die Fahrroute des Verkehrstrennungsgebiets Terschelling German Bight Richtung Deutsche Bucht.

09:45 Uhr: Schlepper Hurricane und Multraship Rescue 6 sind zum Verband hinzugekommen. Die Hurricane wird anscheinend für Transportzwecke von Personen und Material eingesetzt. Sie pendelte in den letzten Tagen mehrfach zwischen dem Verband, Terschelling und Hallingen.

09:58 Uhr: Es gilt weiterhin die Navigationswarnung PA80. Andere Schiffe müssen 2 Seemeilen Abstand halten. In dem Verkehrstrennungsgebiet herrscht eine größte Verkehrsdichte, so dass zahlreiche Schiffe ausweichen müssen.

10:05 Uhr: Die Küstenwache kontrolliert die Situation auch aus der Luft. Über der Fremantle Highway zirkelt das "kustwachtvliegtuig", eine De Havilland Canada Dash 8-100.

10:25 Uhr: Der Verband ist eine Stunde im gleichen Bereich der Fahrroute getrieben, bewegt sich derzeit wieder nordwärts Richtung Mittelstreifen.

11:00 Uhr: Der Bergungsverband ist wieder im Mittelstreifen des Verkehrstrennungsgebietes. Wann die Fahrt Richtung Ankerplatz beginnt, ist noch unklar.

12:41 Uhr: Rijkswaterstaat hält heute Gespräche mit den Bergungsteams und der Küstenwache über den optimalen Zeitpunkt für das Abschleppen des Frachtschiffs. Faktoren wie Rauchentwicklung, Wetterprognosen, Gezeiten und Strömung beeinflussen die Entscheidung. Das Ölbekämpfungsschiff MS Arca liegt zur Vorsicht weiterhin in der Nähe des brennenden Schiffs. Weitere Schiffe sind bereit, bei möglicher Ölverschmutzung einzuspringen.

12:47 Uhr: Seit zwei Stunden ist ein weiterer Schiff vor Ort, der Shoalbuster Brutus. Der Name "Shoalbuster" bedeutet wörtlich "Sandbankzerstörer" und spielt auf die Fähigkeit dieser Schiffe an, in flachen und schwer zugänglichen Gewässern zu arbeiten. Die Shoalbuster-Schiffe sind in der Regel sehr robust gebaut und verfügen über eine starke Maschinenleistung, um auch unter schwierigen Bedingungen effektiv arbeiten zu können.

14:44 Uhr: Die Anzahl der Einsatzschiffe um die Fremantle Highway nimmt zu. Hinzugekommen ist nun die SC Sapphire.

14:55 Uhr: Die Küstenwache meldet: In der Nacht vom 28. auf den 29. Juli wurde das Frachtschiff Fremantle Highway kontrolliert und unter Aufsicht des Schleppschiffs Fairplay 30 weiter nach Osten verlegt. Derzeit befindet es sich 18 Kilometer nördlich von Terschelling. Heute Morgen wurde die Schleppverbindung zwischen der Fairplay 30 und der Fremantle Highway kurzzeitig unterbrochen, konnte aber von den Bergungsteams schnell wiederhergestellt werden.

Rijkswaterstaat und die Bergungsunternehmen haben mit den Vorbereitungen für das Abschleppen des Frachtschiffs in ein anderes Gebiet (nördlich Ameland/Schier) begonnen. Die Küstenwache begleitet den umliegenden Schiffsverkehr, um die Störungen so gering wie möglich zu halten.

18:47 Uhr: Die von der niederländischen Küstenwache zur Verfügung gestellten Aufnahmen zeigen, dass es weiterhin eine starke Rauchentwicklung gibt. Es scheint, dass das Feuer durch das gesamte Mittel- und Oberdeck gezogen ist. Der Verband hat heute seine Position nicht nennenswert verändert. Das Patrouillenboot Zeearend hat wieder das AIS angeschaltet und macht zeigt so, dass es weiterhin in der Nähe des Bergungsverbandes fährt.

22:50 Uhr: Rijkswaterstaat meldet, dass das Bergungsteam Multraship/Smit Salvage heute eine zweite Notfallschleppverbindung an der Rückseite der Fremantle Highway angebracht hat. Aufgrund des gegenwärtigen Südwestwinds ist es derzeit unmöglich, das Schiff abzuschleppen. Der Rauch von dem Brand und die aktuelle Windrichtung würden während der gesamten Schleppoperation über das Schleppboot ziehen, was Risiken birgt. Die Sicherheit und Gesundheit der Besatzung haben höchste Priorität. Da der Wind in den kommenden Tagen aus dem Südwesten weht, könnte der Start des Abschleppens der Fremantle Highway zur neuen temporären Position noch einige Tage dauern. Bis dahin bleibt das Schiff auf seiner aktuellen Position.

Die Zustand des Schiffes wird ständig von verschiedenen Experten der Bergungsunternehmen, einschließlich Schiffsbauingenieuren, Experten für gefährliche Stoffe, Feuerwehrleuten und nautischen Spezialisten, in Zusammenarbeit mit Experten von Rijkswaterstaat und der Küstenwache, überwacht.


Sonntag, 30.07.2023

10:16 Uhr: Der Bergeverband liegt weiterhin rund 25km nördlich von Vlieland bzw. 18km nordwestlich von Terschelling. Am Einsatz beteiligt sind heute morgen: Schlepper Fairplay-30, Notfall-Schlepper Guardian, Ölbekämpfungsschiff Arca, Shoalbuster Brutus und Multratug 20 und Tauchunterstützungsschiff Multrasalvor 4.

13:00 Uhr: Der Verband liegt weiter im gleichen Gebiet.

19:05 Uhr: Das Abschleppen der Fremantle Highway begann heute Mittag, als die Rauchentwicklung nachließ. Die Bergungsunternehmen Multraship/Smit Salvage nutzen zwei Schlepper, um das Schiff kontrolliert mit etwa 5,5 km/h zu einem temporären Ort 16 km nördlich von Schiermonnikoog und Ameland zu verbringen. Die genaue Ankunftszeit hängt von Wetter, Rauchentwicklung, Strömung und Gezeiten ab. Bei Ankunft wird das Schiff weiterhin überwacht und die Situation neu bewertet. Langfristiges Ziel ist das Abschleppen zu einem noch unbekannten Hafen.

geplanter vorübergehender Ankerplatz der Fremantle Highway (Position von Rijkswaterstaat übernommen)Abbildung: geplanter vorübergehender Ankerplatz der Fremantle Highway (Position von Rijkswaterstaat übernommen)

19:08 Uhr: Fairplay-30 und Multratug 20 ziehen die noch brennende Fremantle Highway. Es gibt weiterhin eine Rauchentwicklung, diese ist aber deutlich geringer als gestern. Andere Schiffe im Gebiete werden durch die niederländische Küstenwache darauf angesprochen um 2 Seemeilen Abstand zu halten. Zudem sollen bei den Schiffen, die sich in der Nähe befinden, die Ventilationssysteme ausgestellt werden.

19:24 Uhr: Der Schleppverband befindet sich nun 18km nördlich der Mitte von Terschelling.

19:55 Uhr: Die Fremantle Highway wird im Mittelstreifen des Verkehrstrennungsgebiets Terschelling German Bight in Richtung Deutsche Bucht durch die Fairplay-30 und Multratug 20 mit derzeit ca. 2,5 Knoten gezogen. Die Guardian ist in nächster Nähe und unterstützt den Schleppvorgang. Ölbekämpfungsschiff Arca und Tauchunterstützungsschiff Multrasalvor 4 fahren hinter der Fremantle Highway. Ölbekämpfungsschiff Arca und Tauchunterstützungsschiff Multrasalvor 4. Brutus fährt vor dem Schleppverband.

21:19 Uhr: Das Verlegen des Schiffes ist ein Zwischenschritt in der komplexen Bergungsoperation. Die bisherige Position der Fremantle Highway kann mit dem Mittelstreifen einer Autobahn verglichen werden - ein Ort, an dem man ein brennendes Fahrzeug definitiv entfernen möchte. Genau das passiert jetzt.

Letztlich beabsichtigt Rijkswaterstaat, sobald die Situation an Bord des Schiffes es zulässt, das Schiff zu einem noch zu bestimmenden Hafen zu verlegen. Welcher Hafen das sein wird, ist derzeit noch unklar. Durch das Verschleppen an den vorübergehenden Standort bereitet man bereits den nächsten Schritt im Bergungsprozess vor.

Die Fremantle Highway wird momentan von zwei Schleppern von ihrer aktuellen Position oberhalb von Terschelling zu einem neuen temporären Standort, 16 Kilometer nördlich von Schiermonnikoog und Ameland, gebracht. Rijkswaterstaat berichtete früher, dass es an der neuen Stelle weniger Wind gibt und weniger andere Schiffe vorbeifahren.

21:57 Uhr: Die genaue Ankunftszeit am temporären Ankerplatz lässt sich derzeit noch nicht festlegen. Dies hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie den Wetterbedingungen, der Rauchentwicklung, der Strömung und der Gezeiten. Sollte es Probleme geben, könnte das Schleppen möglicherweise unterbrochen werden. Aktuell fährt der Verband mit 1,5 Knoten mit Wind von Achtern und Gegenströmung ca. 20km Nordnordost von Ameland und ist ungefähr 6,5km von der Stelle entfernt, an der die Fremantle Highway zum letzten Mal vor 4 Tagen ein AIS Signal (Automatic Identification System) gesendet hat.

23:23 Uhr: Der Schleppverband hat nun fast die Hälfte der anvisierten Strecke hinter sich. Die Geschwindigkeit des Schleppverbandes liegt deutlich unter den 5,5 Knoten, die angedacht waren. Sicherheitsaspekte spielen hier sicherlich eine sehr große Rolle. Voraussichtlich morgen sollte die Fremantle Highway auf dem vorübergehenden Ankerplatz sein. Dort wird der Frachter gut beobachtet und sobald die Situation sicher ist, wird das Innenleben inspiziert. Wohin die Reise dann geht, ist noch undeutlich. Die Bergungsunternehmen und Versicherung müssen einen Hafen suchen, der die Fremantle Highway aufnimmt.


Montag, 31.07.2023

09:30 Uhr: Der Schleppverband verlässt soeben den Mittelstreifen der Fahrroute des Verkehrstrennungsgebiets Terschelling German Bight und kreuzt die Fahrroute Richtung Deutsche Bucht. Bei Windstärke 6 ist dies kein einfaches Manöver. Schiffe, die in der Fahrroute fahren, müssen ausweichen oder aufstoppen und 2 Seemeilen Abstand halten.

09:33 Uhr: Heute früh scheint ein Wechsel der Schlepper bzw. der Schlepperzusammenstellung stattgefunden haben. Nähere Details dazu wird Rijkswaterstaat voraussichtlich später bekannt geben.

10:35 Uhr: Der Schleppverband hat gerade erfolgreich die Fahrrinne überquert. Dieser Abschnitt war zweifellos einer der gefährlichsten. Es war, als würde man ein Auto mit Motorschaden vom Mittelstreifen einer Autobahn auf den Standstreifen schieben. Die Küstenwache hält andere Schiffe auf Abstand.

11:12 Uhr: Inzwischen ist wieder deutlich zu sehen, dass die Fairplay-20 und Multratug 30 die Fremantle Highway schleppen.

12:45 Uhr: Die Fremantle Highway scheint am Ankerplatz angekommen zu sein. Rijkswaterstaat wird nun mit den Bergungsunternehmen eine langfristige Lösung suchen müssen.

Abbildung: vorübergehender Ankerplatz der Fremantle Highway
Abbildung: vorübergehender Ankerplatz der Fremantle Highway

12:55 Uhr: Rijkwaterstaat meldet: Das Frachtschiff Fremantle Highway ist ohne Probleme an seinem temporären Standort, 16 km nördlich von Schiermonnikoog und Ameland, angekommen. Dank günstiger Strömungsverhältnisse konnte schneller als erwartet gefahren werden und die Rauchentwicklung blieb während der gesamten Schlepproute minimal. Nach dem Start gestern Nachmittag traf das Schiff, begleitet von zwei Schleppbooten, gegen 11:30 Uhr am neuen Standort ein. Als nächster Schritt ist geplant, dass ein Bergungsteam das Schiff inspiziert, während es weiterhin an den Schleppern befestigt bleibt. Der endgültige Hafen ist noch unbekannt und hängt von verschiedenen Faktoren ab.

18:36 Uhr: Auf den neusten Aufnahmen der Küstenwache (siehe unten) ist keine Rauchentwicklung mehr zu sehen.

19:55 Uhr: Die meisten Besatzungsmitglieder des Frachtschiffs Fremantle Highway, die bei dem Ausbruch des Feuers verletzt wurden, wurden aus dem Krankenhaus entlassen, so die Reederei Shoei Kisen Kaisha. Bei dem Vorfall letzte Woche kam ein Besatzungsmitglied ums Leben. Das Wohl der Besatzung bleibt die höchste Priorität, einschließlich psychologischer Unterstützung nach der Entlassung aus dem Krankenhaus. (Quelle: NOS)

22:12 Uhr: Die Küstenwache hat die Navigationswarnung PA80 zurückgezogen und eine neue NAVTEX Warnung erstellt:

2023-07-31 21:35:38(LV) AREA: P
ZCZC PA82
NETHERLANDS COASTGUARD
NAVIGATIONAL WARNING NR. 82 311500 UTC JUL
INSHORE TRAFFIC ZONE AMELAND AND SCHIERMONNIKOOG
SALVAGE OPERATION IN PROGRESS IN POS 53-37,0N 006-00,2E
KEEP A SAFE DISTANCE OF AT LEAST 2NM
CANCEL NAVIGATIONAL WARNING PA80..
NNNN

22:17 Uhr: Wer sich den vorübergehende Ankerplatz ansehen möchte: https://goo.gl/maps/EKZCfczoMfbE9WFX6


Dienstag, 01.08.2023

08:55 Uhr: Die Fremantle Highway liegt vorläufig an der Ankerstelle und bekommt immer wieder Besuch von anderen Bergungseinheiten. Die Berger werden nun einen langfristigen und finalen Plan ausarbeiten. Wir melden uns zurück, sobald sich die Situation ändert.

13:49 Uhr: Das Frachtschiff Fremantle Highway liegt nun an einer temporären Position 16 km nördlich von Schiermonnikoog und Ameland verankert. Diese Position bietet bessere Bedingungen für Bergungsunternehmen und minimiert die Störungen für den übrigen Schiffsverkehr. Bergungsschiffe und ein Küstenwachflugzeug überwachen die Lage ständig.

Das Schiff bleibt stabil, es gibt keine Anzeichen für anhaltende Brände und es ist unterhalb der Wasserlinie intakt. Bergungsspezialisten haben eine erste Inspektion durchgeführt und arbeiten an einem Plan für den Transport zum endgültigen Standort und die Bergung.

Die endgültige Anlaufstelle ist noch nicht festgelegt und hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter der Zustand des Schiffs und die Verfügbarkeit eines geeigneten Hafens.

18:46 Uhr: Der CEO des Bergungsunternehmens Boskalis, Peter Berdowski, hat vorgeschlagen, das beschädigte Frachtschiff Fremantle Highway so schnell wie möglich in den Eemshaven zu schleppen, meldet NOS. Obwohl das Schiff derzeit stabil ist und der Brand nahezu gelöscht ist, betont Berdowski die Dringlichkeit, das Schiff schnellstens in einen Hafen zu bringen. Der Eemshaven wäre aus seiner Sicht die einfachste und schnellste Route, allerdings befindet sich die Entscheidung noch in Verhandlung. Boskalis konnte das Schiff inspizieren und befindet es als stabil und sicher genug für den Transport.

Ein Bericht von NU.nl fügt hinzu, dass noch zwei Menschen aus der Besatzung im Krankenhaus liegen, darunter der Kapitän und der Lotse. Unter den Besatzungsmitgliedern waren 21 Personen indischer Nationalität, einschließlich des Todesopfers.


Mittwoch, 02.08.2023

10:46 Uhr: Bei dem Brand auf dem Frachtschiff Fremantle Highway in der Nordsee verzögerte sich der Einsatz der Rettungshubschrauber der Küstenwache erheblich. Anstatt der vereinbarten zwanzig Minuten dauerte es mehr als das Doppelte, bis die Hubschrauber in der Luft waren, analysiert NRC. Die Verzögerung wurde durch das begrenzte Platzangebot an Bord der Hubschrauber verschärft, da nicht genug Platz für ein ganzes Feuerwehrteam vorhanden war. Daher musste einer der Hubschrauber über Rotterdam umfliegen, anstatt direkt zum Unglücksort zu fliegen.

Die Küstenwache hat seit November 2022 Hubschrauber von dem britisch-amerikanischen Unternehmen Bristow gechartert, schreibt NRC weiter. Bereits während des Vergabeverfahrens gab es Warnungen, dass das Unternehmen seine Versprechen möglicherweise nicht einhalten könnte, doch der zuständige Minister Mark Harbers wies diese Bedenken zurück. Bei dem Vorfall auf der Fremantle Highway waren die Hubschrauber 40 bzw. 49 Minuten nach dem ersten Notruf in der Luft. Zusätzliche Verzögerungen traten auf, weil die Hubschrauber erst nach Rotterdam fliegen mussten, um ein spezialisiertes Brandwehrteam abzuholen.

Ein erstes Besatzungsmitglied konnte sicher vom Heck des Schiffes Fremantle Highway ins Meer springen und wurde von einem Boot der Rettungsbrigade aufgenommen, wie eine Rekonstruktion des Dagblad van het Noorden ergab. Die übrigen Besatzungsmitglieder, die sich an einem anderen Ort an Bord befanden, warteten länger. Schließlich sprangen einige von ihnen aus größerer Höhe ins Meer, wobei sie verletzt wurden. Eines der Besatzungsmitglieder, das ins Wasser gelangt war, kam ums Leben. Die restlichen sechzehn Besatzungsmitglieder wurden anschließend mit den Hubschraubern von Bord geholt.

Diese Zwischenfälle sind nicht die einzigen Probleme mit Bristow, erklärt NRC. Laut Flugdaten steht der versprochene Reservehubschrauber oft nicht in den Niederlanden zur Verfügung und befindet sich regelmäßig im Vereinigten Königreich. Trainingseinheiten müssen auch regelmäßig abgesagt werden, weil die Hubschrauber nicht verfügbar sind. Die Küstenwache, Bristow und die zuständigen Ministerien verweisen jeweils aufeinander, und konkrete Fragen zu den Vorfällen bleiben weitgehend unbeantwortet. Die Situation wirft ernsthafte Fragen über die Qualität des Rettungsdienstes auf, da die Niederlande laut internationalen Abkommen verpflichtet sind, Such- und Rettungsdienste (SAR) auf dem Wasser bereitzustellen.

18:26 Uhr: NOS meldet: Der Kapitän und der Lotse, die bei dem Brand auf dem Frachtschiff Fremantle Highway verletzt wurden, sind nun aus dem Krankenhaus entlassen worden. Beide wurden aufgenommen, weil sie "heißen Rauch eingeatmet" hatten, so der Charterer des Schiffes gegenüber der Nachrichtenagentur ANP. Die anderen Besatzungsmitglieder, die bei dem Brand verletzt wurden, konnten das Krankenhaus bereits verlassen. An Bord des Schiffes waren insgesamt 23 Besatzungsmitglieder, von denen eines ums Leben kam.


Donnerstag, 03.08.2023

05:40 Uhr: Nach Rücksprache mit allen beteiligten Parteien hat Minister Harbers für Infrastruktur und Wasserwirtschaft entschieden, dass das Frachtschiff Fremantle Highway zur Eemshaven geschleppt wird. Derzeit befindet sich das Schiff 16 km nördlich von Schiermonnikoog und Ameland.

Die Eemshaven wurde aufgrund ihrer kurzen Entfernung (64 km), der sich verschlechternden Wetterbedingungen sowie der vorhandenen Infrastruktur und Einrichtungen als bestgeeigneter Hafen für die weiteren Schritte bei der Bergung des Schiffes ausgewählt. Die Risiken werden minimiert, indem die Schleppreise so kurz wie möglich gehalten wird.

Die Abfahrts- und Ankunftszeit des Schiffes hängt stark von Wetter, Strömung und Gezeiten ab. Der Start von der aktuellen Position ist für den Morgen des 3. August 2023 geplant.

Die Situation an Bord des Frachtschiffes bleibt stabil. Der Großteil des Schiffes ist bereits inspiziert worden, und es gibt keine Hinweise darauf, dass noch ein Brand besteht. Während der Schleppfahrt sind Experten an Bord der Fremantle Highway, um den Zustand des Schiffes ständig zu überwachen. Der Küstenwachenschutz Guardian und das Ölbekämpfungsschiff Arca von Rijkswaterstaat begleiten die Reise.

20:00 Uhr: Der ausgebrannte Autofrachter Fremantle Highway ist im Eemshaven in Nord-Groningen angekommen, genau gesagt im Julianahaven. Die Ankunft des sichtlich beschädigten Schiffes wurde von Dutzenden Interessierten verfolgt. Die Reise begann früh morgens um 5 Uhr von einem temporären Ankerplatz und wurde von Schiffe der Bergungsunternehmen, Küstenwache sowie einem Ölbekämpfungsschiff von Rijkwaterstaat begleitet. Die Eemshaven wurde wegen der Nähe und der drohenden schlechten Wetterbedingungen ausgewählt, zudem sind dort Brandwehrfahrzeuge und ein Ölbekämpfungsteam vor Ort. Es ist nichts ausgelaufen, aber falls dies geschieht, kann schnell gehandelt werden, so Carlo Eijkels von Rijkswaterstaat zu NOS. Der Bürgermeister der Gemeinde Het Hogeland erhielt die schriftliche Zusicherung, dass die Kommune nicht für eventuelle Kosten aufkommen muss. An Bord des Schiffes befanden sich laut Frachtbrief 3784 neue Autos, darunter fast 500 elektrische, wobei der Schaden an der Fracht allein auf etwa 300 Millionen Euro geschätzt wird. Der Brand an Bord entstand letzte Woche, wobei alle 23 Besatzungsmitglieder das Schiff verließen. Einer von ihnen kam ums Leben, einige weitere wurden verletzt. Alle Verletzten haben das Krankenhaus inzwischen verlassen.

20:001 Uhr: Wir schließen hiermit diese Live-Berichterstattung und danken den zahlreichen Lesern.


Beteiligte Rettungseinheiten:

  • Die Küstenwache: Sie koordiniert die Rettungseinsätze und versucht, um vom Küstenwachtschiff Guardian (Nothilfeschlepper) aus zu löschen/kühlen. Zudem war das Patrouillenschiff Barend Biesheuvel vor Ort. Die niederländische Küstenwache überwacht die Situation zudem mit Flugzeugen und Hubschraubern. So wird aktuell eine "De Havilland Canada Dash 8-100" eingesetzt, die Runden über der Unglücksstelle zieht und Aufnahmen macht.
  • Ein Ölbekämpfungsschiff von Rijkswaterstaat, die MS Arca, ist ebenfalls vor Ort. Sie könnte eingesetzt werden, falls Öl austritt. Das Schiff verfügt über zwei Fegarme, die jeweils fünfzehn Meter lang sind. Mit diesen Armen kann austretendes Öl aufgefangen werden, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Aktuell ist sie für die Verkehrsleitung zuständig und warnt Schiffe, Abstand zur Fremantle Highway zu halten.
  • Rederij Noordgat: Der Schlepper Hunter der Reederei hatte erfolgreich eine Schleppverbindung an das brennende Schiff befestigt, um ein Abdriften zu verhindern.
  • Der deutsche Schlepper Fairplay-30 unterstützt die Sicherungsarbeiten und hat die Schleppverbindung von der Hunter übernommen.
  • Seit dem 27.07. ist die Multrasalvor 4, ein Schiff zur (Tauch-)Unterstützung, vor Ort (siehe PDF). Auch die Multraship Rescue 6, ein Schnellboot, wurde zum Personentransport eingesetzt.
  • Seit dem 29.07. ist der Shoalbuster Brutus im Einsatz.
  • Am 29.07. war auch der High Speed Tender Skua der Reederei Noordgat zum Personentransport und die SC Sapphiere im Einsatz.
  • Seit dem 30.07. ist Schlepper Multratug 20 (PDF) im Einsatz.
  • Die niederländische Küstenwache setzt neben den direkt beteiligten Einsatzmitteln auch das Kustwachtvliegtuig, eine Dash 8-106, ein. Zudem werden die Gewässer u.a. durch das Patrouillenboot Zeearend überwacht.
  • Die Nordic, der leistungsfähigste Bergungsschlepper in deutschen Gewässern, war bis 13:30 Uhr am 26.07. vor Ort. Die Nordic ist mittlerweile wieder in deutschen Gewässern.
  • KNRM (Koninklijke Nederlandse Redding Maatschappij): Sie haben Rettungsboote von Ameland und Schiermonnikoog ausgeschickt und sind wieder in ihre Häfen eingelaufen.
  • Ein in der Nähe fahrendes Fischerboot hat ebenfalls Unterstützung geleistet. Es hat das Gebiet kurz nach dem Rettungseinsatz verlassen.

Ein Team von spezialisierten Feuerwehrleuten aus Rotterdam wurde ursprünglich aufgefordert, an Bord zu kommen und beim Löschen zu helfen, aber aufgrund der schnellen Ausbreitung des Feuers und der damit verbundenen Gefahr wurde dieser Plan verworfen.

Derzeit wird gemeinsam mit mehreren Parteien, darunter Bergungsunternehmen und Rijkswaterstaat (das niederländische Ministerium für Infrastruktur und Wasserwirtschaft), erörtert, wie der Schaden bestmöglich begrenzt werden kann.

Bilder und Videos

Fremantle Highway 31.07.2023 | Quelle: Kustwacht / kustwachtvliegtuig
Fremantle Highway 30.07.2023 | Quelle: Kustwacht / kustwachtvliegtuig
Fremantle Highway 29.07.2023 | Quelle: Kustwacht / kustwachtvliegtuig
Fremantle Highway 28.07.2023 | Quelle: Kustwacht / kustwachtvliegtuig
Fremantle Highway 27.07.2023 | Quelle: Kustwacht / kustwachtvliegtuig
Fremantle Highway 26.07.2023 | Quelle: Kustwacht / kustwachtvliegtuig

Fremantle Highway

Die "Fremantle Highway" ist ein Fahrzeugtransporter, der unter der Flagge Panamas fährt. Mit einer Länge von 200 Metern und einer Breite von 32 Metern hat sie eine Bruttoraumzahl von 59.525 Tonnen und eine Tragfähigkeit (Deadweight) von 18.549 Tonnen. Der Schiffsantrieb erfolgt durch einen Mitsubishi-Motor mit einer Leistung von 12.240 KW (ca. 16600 PS). Das Schiff wurde 2013 von der japanischen Werft Imabari Shipbuilding Co. Ltd. gebaut und wird von der Klassifikationsgesellschaft Nippon Kaiji Kyokai (NKK) klassifiziert.

Die "Fremantle Highway" war zuletzt von Bremerhaven, Deutschland, nach Port Said, Ägypten, unterwegs. Sie transportierte 2857 Autos, darunter 25 Elektrofahrzeuge. Es wird vermutet, dass ein Brand in einem dieser Elektroautos den Ausbruch des Feuers an Bord verursachte. Der niederländische Onderzoeksraad voor Veiligheid (Untersuchungsrat für Sicherheit) hat Kontakt mit den panamaischen Behörden aufgenommen. Ein Sprecher des Rats teilte mit, dass derzeit noch keine Untersuchung eingeleitet wurde, da dazu erst eine Anfrage von den panamaischen Behörden eingehen muss.

Umwelt

Die Situation bleibt sehr besorgniserregend, insbesondere wegen der möglichen Umweltauswirkungen, wenn das Schiff sinkt und die geladenen Elektroautos oder andere potenziell gefährliche Materialien in das Weltnaturerbe Wattenmeer gelangen.

Die größte Befürchtung besteht darin, dass das Schiff kentert und sinkt, was dazu führen könnte, dass ein Teil der Ladung von 3000 Autos in Richtung der Wattenmeerinseln treibt. Zudem werden auch die 2.805 m³ großen Diesel- bzw. Schweröltanks der Fremantle Highway gut gefüllt sein, so dass bei einem Auseinanderbrechen bis zu 2,8 Millionen Liter Schiffsdiesel/Schweröl in die Nordsee laufen könnten. Ein solches Ereignis könnte das Welterbegebiet des Wattenmeers, das empfindlich auf den Eintrag von schädlichen und giftigen Stoffen reagiert, extrem beschädigen.

Diese Situation unterstreicht erneut die Bedeutung der Sicherheit der Schifffahrt in der Nähe des Wattenmeers. Die Route, die die Schiffe nehmen, ist seit langem ein Anliegen. Es gibt eine nördliche und eine südliche Route, und die Bürgermeister der Watteninseln würden es vorziehen, wenn die südliche Route abgeschafft würde. Je weiter die Schiffe von den Wattenmeerinseln entfernt sind, desto geringer sind die Risiken und desto mehr Zeit bleibt zum Eingreifen, wenn etwas schief geht.

Am Mittwochabend meldete die Wattenvereinigung, dass aus dem Schiff Fremantle Highway noch kein Öl ausgelaufen ist. Das niederländische Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (Rijkswaterstaat) ist mit dem Ölbekämpfungsschiff MS Arca in der Nähe, um eingreifen zu können, falls dies der Fall sein sollte. Auch die Landeskoordinierungskommission für Wasserumweltverschmutzung (Landelijke Coördinatiecommissie Milieuverontreiniging Water LCM) ist beteiligt. Sie können Ratschläge geben, wie wir die Wasserverschmutzung so weit wie möglich einschränken können.

Die Umweltkatastrophe ist bereits begonnen, da verunreinigtes Lösch- und Kühlwasser in die Nordsee strömt. Durch das Verbrennen von Schadstoffen, Giftstoffen, Schwermetallen, Kunststoffen, Batterien und Öl gelangen bereits jetzt schädliche Bestandteile über das zugefügte Wasser ins Ökosystem, was zu lokalen Verunreinigungen führt. Allerdings wäre dies kein Vergleich zu den potenziellen Umweltschäden, sollten das Schiff sinken.

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Quellen:
Kustwacht, Rijkswaterstaat, Vesselfinder, Windfinder, eigene Recherche und andere

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Kommentare

Kommentar von albrecht |

Eine tolle Seite ist das hier und topp aktuell.
Als Ankerplatz kann ich mir gut die Reede nördlich von Schiermonnikoog vorstellen, auf der derzeit das Schiff LOIREBORG vor Anker liegt und auf Aufträge wartet. (https://www.vesselfinder.com/de/?imo=9399404)
--> Habt ihr bessere Quellen?

Antwort von Thomas Klimeck

Hallo Albrecht, vielen Dank!
Du könntest damit Recht haben. Wir haben uns auf die Karte in der Mitteilung von Rijkswaterstaat (28 juli 2023, Update 23.23 uur) bezogen, siehe: https://www.rijkswaterstaat.nl/nieuws/archief/2023/07/nieuwsfeed-vrachtschip-noordzee . Die Markierung in der Karte ist nicht die Reede genau nördlich von Schiermonnikoog. Sobald wir mehr Informationen haben, publizieren wir dies hier und öndern auch unsere Karte.
Beste Grüße, Thomas

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