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Kampf gegen Corona mit regionalem Fokus

Die 25 Sicherheitsregionen in den Niederlanden bekommen zukünftig wöchentlich durch die Regierung eine Risikostufe angewiesen. Damit soll verhindert werden, dass bestimmte Regionen unter Maßnahmen gegen Virusprobleme auf der anderen Seite des Landes leiden. Diskotheken bleiben geschlossen und 1,5m Abstand bleibt vorläufig bestehen.

Premierminister Mark Rutte und Minister Hugo de Jonge informierten heute um 19 Uhr in einer Pressekonferenz über den Stand der Dinge in Bezug auf das Coronavirus in den Niederlanden. Sie gaben rund sechs Monate nach Beginn des Ausbruchs an, wo die Niederlanden stehen. Es wurden auch Pläne gemacht, um einer zweiten Welle voraus zu sein.[1][2]

Aktuelle Fallzahlen

Die Entwicklung des Virus ist derzeit nicht alarmierend, die Infektionsrate ist wieder stabil und Infektionszahlen sinken wieder leicht. Die Zahl der Krankenhauseinweisungen befindet sich auf einem stabilen Niveau, das die Gesundheitsdienste verkraften können. Die Reproduktionszahl R liegt seit Wochen wieder minimal unter 1, nämlich bei 0,99.

In der vergangenen Woche wurden 3.597 Personen positiv auf COVID-19 getestet. Das sind leichter Anstieg von 9 Personen Im Vergleich zur Vorwoche. 57 Patienten wurden wegen COVID-19 ins Krankenhaus eingewiesen. Das sind 27 weniger als in der Vorwoche. In dieser Woche wurden 24 laborbestätigte COVID-19-Patienten als verstorben gemeldet, 8 weniger als in der Woche zuvor.[3]

Noch keine Lockerungen

Der 1. September wurde vor Monaten als Stichtag für die letzten Lockerungen genannt. Diskotheken und Clubs, die seit Anfang März geschlossen sind, sollten wieder geöffnet werden. Es wurde jedoch jetzt beschlossen, die Diskotheken und Nachtclubs noch nicht zu eröffnen. Sie werden auch in naher Zukunft ihre Türen nicht öffnen. Das Infektionsrisiko zu groß ist, um solche Veranstaltungsorte wieder zu eröffnen. Begründet wird dies mit mehreren Infektionsherden in Diskotheken im Ausland.

Darüber hinaus gilt weiterhin das Verbot des Schreiens und Singens in Gruppen, auch bekannt als das Verbot des Anfeuerns bei Demonstrationen, Sportwettbewerben und Konzerten.

Alle Kinder sollen Schulen und Kinderbetreuung besuchen

Für Familien, die sich in Quarantäne befanden, galt in einigen Fällen die Regel, dass Kinder im Alter von 4 bis 12 Jahren zur Schule bzw. Betreuung gehen durften. Zum Beispiel Familien, die aus einem Gebiet zurückkehren, das aufgrund von COVID-19 den Code Orange erhalten hat. Es wurde nun beschlossen, dass auch Kinder im Alter von 0 bis 4 Jahren in den Kindergarten gehen können, zum Sport dürfen und die Schule besuchen dürfen.

Veränderungen in Pflegeheimen

Das Personal in Pflegeheimen ist besser auf mögliche Infektionen vorbereitet. Unter anderem durch Lernen, Symptome zu erkennen, Erfahrungen mit Isolation und zusätzlicher persönlicher Schutzausrüstung zu sammeln. Darüber hinaus wird untersucht, ob Bewohner und Personal bei einer Zunahme der Infektion in der unmittelbaren Umgebung präventiv getestet werden können. Neu ist auch, dass im Falle eines Ausbruchs in einem Pflegeheim alle Bewohner und Mitarbeiter wöchentlich getestet werden. Pflegepersonal wird präventiv mit Maksen arbeiten.

Ablauf der Tests muß verbessert werden

In der vergangenen Woche wurden mehr als 163.000 Menschen auf den Coronateststraßen der Gesundheitsämter (GGD) getestet. Das ist eine Zunahmen von mehr als 23.000 im Vergelich zur Vorwoche. Der Prozentsatz positiver Tests auf nationaler Ebene ging von 2,5% in der Vorwoche auf 2,2% in dieser Woche zurück.

Das die niederländischen Laborkapazitäten ausgeschöpft sind, hat das niederländische Gesundheitsministerium Laborkapazitäten in Deutschland gekauft. In den kommenden Wochen werden bei dem deutschen Unternehmen immer mehr Proben aus den Niederlanden getestet. Diese Woche werden es 5.000 sein, nächste Woche 10.000, die schließlich auf 44.000 pro Tag ansteigen werden.[4]

In den kommenden Monaten will die Regierung Anstrengungen unternehmen, um die Test- und Rückverfolgungspolitik zu verbessern. Die Regierung will auch in ihrer Mitteilung über die Verbreitung und Kontrolle des Coronavirus deutlicher werden. Aus diesem Grund wird eine "regionale Bewertungsebene" in Form von Risokostufen eingeführt, auf der die Menschen klarer als bisher sehen können, was in ihrer Region geschieht.

Corona-Dashboard wird erweitert

Das Dashboard Coronavirus wird ständig erweitert und soll auch verständlicher werden. Es werden auch neue Risikostufen eingeführt:  wachsam, besorgniserregend und ernsthaft. Jede Woche werden die regionalen Behörden, die GGD und das RIVM prüfen, welche Niveau welcher Region zugeordnet ist. Die endgültige Entscheidung wird vom Gesundheitsminister getroffen.

Mit Wirkung vom 1. September 2020 werden auch die Zahlen für jede Gemeinde auf dem Dashboard erscheinen. Dadurch wird es zunehmend möglich, gezieltere Maßnahmen zu ergreifen.

Wie geht es weiter?

Das Kabinett hofft, in den ersten Monaten des Jahres 2021 über einen Impfstoff zu verfügen. Es wurden inzwischen mit fünf Lieferanten Vereinbarungen über die Lieferung von Impfstoffen getroffen. Bis es einen Impfstoff gibt, bleiben die Maßnahmen in Kraft!


Quellen:
[1] Rijksoverheid (01.09.2020, 19:16). Kabinet staat stil bij maatregelen tegen verspreiding corona. Abgerufen am 1. September 2020, https://www.rijksoverheid.nl/actueel/nieuws/2020/09/01/kabinet-staat-stil-bij-maatregelen-tegen-verspreiding-coronavirus
[2] Pressekonferenz Rutte/De Jong (01.09.2020, 19:00), über NOS und andere Kanäle übertragen
[3] RIVM (01.09.2020, 14:00). Update 26 augustus t/m 1 september 2020. Abgerufen am 1. September 2020, https://www.rivm.nl/coronavirus-covid-19/actueel
[4] NOS (28.08.2020, 19:44). De Jonge: komende weken veel meer (Duitse) testcapaciteit. Abgerufen am 1. September 2020, https://nos.nl/artikel/2345786-de-jonge-komende-weken-veel-meer-duitse-testcapaciteit.html

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