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Einsturz von Parkhaus am Krankenhaus in Nieuwegein: Unklarheit über mögliche Opfer

Nicht nur die Notrufzentrale hat derzeit Dauereinsatz | Foto: HOLLAND.guide

Nachtrag der Redaktion, 27.5.2024, 10:41: Beim Einsturz eines Teils der Parkgarage des St. Antonius Krankenhauses in Nieuwegein gab es keine Verletzten, wie die Sicherheitsregion mitteilt. Auch befindet sich niemand unter den Trümmern. Patienten, die heute einen Termin haben, werden gebeten, nicht ins Krankenhaus zu kommen, da viele Termine abgesagt wurden und die Parkgarage geschlossen ist. Das Krankenhaus arbeitet an Lösungen für das Parkproblem und steht in Kontakt mit der Gemeinde Nieuwegein, um alternative Parkmöglichkeiten zu finden.

NIEUWEGEIN · Am Sonntagabend ereignete sich eine dramatische Katastrophe in Nieuwegein bei Utrecht: Die Auffahrtrampen aller sechs Stockwerke des Parkhauses am St. Antonius Krankenhaus stürzten ein. Die Ursache des Einsturzes ist noch ungeklärt, und es ist unbekannt, ob sich zum Zeitpunkt des Vorfalls Personen in der Garage aufhielten.

Laut Angaben der Sicherheitsregion Utrecht, die in Zusammenarbeit mit dem Krankenhaus den Vorfall untersucht, wird derzeit geprüft, ob es sicher genug ist, das Gebäude zu betreten. Erste Berichte deuten darauf hin, dass sich Autos in der Garage befinden, aber es gibt noch keine Informationen darüber, ob Menschen betroffen sind. Rund um das Krankenhaus sind zahlreiche Rettungskräfte im Einsatz. Ein Such- und Rettungsteam (SAR) wurde bisher nicht hinzugezogen.

Ein Sprecher der Sicherheitsregion erklärte: „Wir wissen noch nicht, ob Personen oder Fahrzeuge in der Garage waren. Wir prüfen, ob es sicher ist, das Gebäude zu betreten.“ Die Einsatzkräfte, ausgestattet mit Drohnen und Spezialgeräten, arbeiten intensiv daran, die Sicherheit des Gebäudes zu gewährleisten. Ein Szenario GRIP-1 wurde gegen 23:20 Uhr ausgerufen, um die Koordination der Rettungsmaßnahmen zu verbessern.

Die Geräusche des Einsturzes waren weithin zu hören und verursachten Panik. Eine Mitarbeiterin des Krankenhauses, die sich auf dem Weg zu ihrem Auto befand, berichtete an das AD von lauten Geräuschen und Vibrationen: „Ich sah, wie alles plötzlich rutschte und bebte. Ich rannte schnell weg.“

Augenzeugen berichten von zwei lauten Knallen, gefolgt von einer großen Staubwolke. Eine Bewohnerin eines nahegelegenen Apartments sah, wie die oberen Stockwerke der Garage zusammenbrachen und Fahrzeuge unter den Trümmern begraben wurden. Trotz der schnellen Reaktion der Einsatzkräfte ist die Situation weiterhin angespannt und unübersichtlich.

Das St. Antonius Krankenhaus hat auf seinen Social-Media-Kanälen dazu aufgerufen, das Gelände zu meiden, um den Einsatzkräften die notwendige Arbeitsruhe zu ermöglichen. Die Rettungskräfte arbeiten unter erschwerten Bedingungen, da viele Trümmerteile lose an den Decken hängen und die Sicherheit der Helfer gefährden.

Die betroffene Parkgarage, betrieben von Q-Park, hat sechs Stockwerke und wurde zuletzt 2017 auf ihre Sicherheit hin überprüft, nachdem eine ähnliche Konstruktion am Flughafen Eindhoven eingestürzt war. Damals wurde die Garage in Nieuwegein als sicher eingestuft. Ob diese Bauweise eine Rolle beim aktuellen Vorfall spielte, wird derzeit untersucht.

Für Anwohner und Besucher des Krankenhauses herrscht eine bedrückende Unsicherheit. Hunderte Menschen haben sich um das Gebiet versammelt, in der Hoffnung auf Neuigkeiten über mögliche Opfer und die Ursache des Einsturzes. Die Notaufnahme des Krankenhauses bleibt vorerst geöffnet, aber viele reguläre Dienste sind beeinträchtigt.

Das St. Antonius Krankenhaus ist eine bedeutende medizinische Einrichtung in den Niederlanden mit mehreren Standorten, darunter Utrecht, Nieuwegein, Woerden, Houten, Mijdrecht, De Meern und Tiel. Gegründet 1910 in Utrecht und 1983 nach Nieuwegein verlegt, hat das Krankenhaus eine lange Geschichte und ist bekannt für seine Expertise in der Behandlung von Herz-, Lungen- und Krebserkrankungen. Nach Fusionen mit dem Mesos Medisch Centrum und dem Zuwe Hofpoort Ziekenhuis umfasst das St. Antonius Krankenhaus heute acht Standorte und bietet spezialisierte medizinische Versorgung auf höchstem Niveau.

Nieuwegein ist eine Stadt in der Provinz Utrecht, etwa 10 Kilometer südlich von Utrecht gelegen. Mit rund 63.000 Einwohnern ist Nieuwegein eine relativ junge Stadt, die in den 1970er Jahren aus mehreren Dörfern entstanden ist. Sie dient als Wohn- und Arbeitsstadt und bietet eine gute Anbindung an das Straßennetz sowie öffentliche Verkehrsmittel. Die Nähe zu Utrecht macht Nieuwegein zu einem attraktiven Standort für Pendler und Unternehmen gleichermaßen.
Q-Park ist ein multinationales Parkdienstleistungsunternehmen mit Sitz in Maastricht, gegründet 1998. Es betreibt rund 5.800 Parkeinrichtungen mit etwa 800.000 Parkplätzen in sieben europäischen Ländern. Q-Park ist Marktführer in den Niederlanden, Belgien und Irland und belegt in anderen Ländern Spitzenpositionen. 2017 wurde das Unternehmen von der US-Investmentfirma KKR übernommen.
GRIP steht für „Gecoördineerde Regionale Incidentbestrijdingsprocedure“ und ist eine niederländische Methode zur Koordinierung von Hilfsdiensten bei Vorfällen. Bei GRIP-1 ist eine koordinierte Zusammenarbeit verschiedener Rettungsdienste erforderlich. Vor Ort wird ein Kommando „Plaats Incident“ (CoPI) eingerichtet, das aus den Leitern der beteiligten Dienste (Feuerwehr, Polizei, medizinische Rettungskräfte) besteht. Diese Phase wird aktiviert, wenn ein Vorfall eine begrenzte Größe hat, aber dennoch eine interdisziplinäre Abstimmung erfordert, um effektiv bewältigt zu werden.

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